Jan Ove Hennig über seine Arbeit

Bei meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich mit dem Phänomen des Klangs und seiner immateriellen Natur. Das stetige Werden und Vergehen von Schallwellen wird über das Ohr im Gehirn durch komplexe Prozesse in Emotionen verwandelt. Als Zuhörer ist man gezwungen innezuhalten und seine Aufmerksamkeit zu fokussieren, immer von einem Moment zum Nächsten.

Mit dem flüchtigen Wesen des Klangs werde ich mich auch im Rahmen von „Kunst in Kirchen 2024“ auseinandersetzen. Mein Ziel ist es, dieses Phänomen so zu inszenieren, dass es für jeden unmittelbar begreifbar wird.

Als Basis hierfür wird eine mechanische Skulptur dienen, bei der sich Scheiben asynchron zueinander bewegen und so die chaotische Natur des Lebens repräsentieren. Die scheinbar willkürlichen Muster und Rhythmen verraten beim genaueren Hinhören aber eine tiefere Wahrheit, ein Geheimnis, das sich nur instinktiv erfahren und nicht durch Worte vermitteln lässt.

Biografisches

Jan Ove Hennig alias Kabuki, geboren 1973, ist ein Klangkünstler, Musikproduzent und Pionier der Jungle-Szene aus Frankfurt.

Musikalische Ausbildung am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt (Abteilung für klassische Gitarre) und am American Institute of Music in Wien (mit Schwerpunkt Jazz)

Abgeschlossene Kurse ‚Sound Synthesis using Reaktor‘ (California Institute of Arts) und ‚Structuring Interactive Software of Digital Arts’ (Stanford University)

Veröffentlichung von über 200 Einzeltiteln und 10 LPs und Produktion von Remixes für so unterschiedliche Künstler wie Ennis Morricone, Tinashe und die Hot 8 Brass Band

Auftritte mit modularen Synthesizern, sowohl bei Konzerten als auch bei Clubveranstaltungen

Sehr neugierig auf neue Technologien, was zu Jobs als freiberuflicher Berater für WACOM, Produzent mit Schwerpunkten Software und Audio bei Nintendo und Produktspezialist für das Künstlerteam von Native Instruments führte.

Dozent am Abbey Road Institute in Frankfurt für Max/MSP und Sound Synthesis

Entwickelte Videoinhalte unter anderem für Softube (Modular Sound Explorations) und Korg (Sequencing Strategies).

Veröffentlichte Artikel in Zeitschriften und Büchern, wie zum Beispiel „Patch & Tweak with Korg“ für ‚Bjooks Artist in Residence‘ beim Dresden Audio Visual Experience Festival im Jahr 2020.

Ausstellung großformatiger Audioinstallationen in nationalen deutschen Museen

Derzeit leitet er den Betrieb von „Apollo Kithara“ von Jeff Koons, einer auf Max/MSP basierenden Animatronic-Ausstellung im Liebieghaus-Skulpturenmuseum.