Biografie
Gerd Paulicke studierte von 2005 – 2010 an der FIU in Hamburg mit Schwerpunkt Bildhauerei und Plastik bei Karin und Wolfgang Genoux sowie Stephan Stüttgen sowie dem Kunsthistoriker Olaf Pascheid.
Seit 2010 Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, u.a. im Haus für elektronische Künste Basel / CH, bei der Ruhrbiennale Dortmund und beim Künstlerbund Südtirol.
Arbeiten befinden sich in Museen sowie öffentlichen Sammlungen, u.a. in Galerie der Moderne, Stift Klosterneuburg bei Wien und im Regierungspräsidium Freiburg.
Kunstpreise: Erhalt des Kunstpreises QQTEC / Hilden „Strom“ (2017); 2. Preis des St. Leopold Friedenspreis des Stifts Klosterneuburg in Wien (2018)
Über seine Arbeit
Mit seinen Arbeiten hinterfragt G. Paulicke den Wandel der Zeit und die daraus entstehenden Fragmenten menschlicher Existenzen und Weisheiten. Diese aufzuspüren, wahrzunehmen und die daraus resultierenden Relikte zu beleuchten, sind zentrale Themen seiner Arbeiten. Auch versucht er, den Betrachter auf die Spurensuche nach seiner eigenen Identität zu lotsen und ihn für die Wahrnehmung seiner Umwelt zu sensibilisieren.
Die Thematik der Grenzerfahrung spielt bei den Arbeiten von G. Paulicke eine zentrale Rolle. Dabei verzweigt sich die Thematik in die unterschiedlichsten Bereiche des menschlichen Seins, unter Betrachtung visueller, akustischer, physischer und psychischer Aspekte.
Das Hauptwerk von G. Paulicke fokussiert sich primär auf Skulptur sowie Installationen und wird ergänzt durch experimentelle Fotografie und Malerei. Bei den figurativen Arbeiten handelt es sich um Selbstportraits des Künstlers. Für Ihn steht sein Abbild sinnbildlich für „Mensch“ und soll nicht narzisstisch erfasst werden. Diese künstlerische Umsetzung entstand während seiner Studienzeit und wurde bis heute beibehalten. Die figurativen Arbeiten sind immer monochrom gehalten (weis oder grau) und werden meist auch mit dem gleichen Hintergrund ausgestellt, so dass die Figur mit dem Hintergrund zu verschmelzen scheint. Aus diesem Grund werden die Arbeiten auch nicht beleuchtet. Somit entstehen visuell Brüche von Kanten und Linien sowie Schärfe und Unschärfe.
In den letzten Jahren setzte sich G. Paulicke inhaltlich vermehrt mit sakralen bzw. kirchlichen Themen auseinander (memento mori, Vergänglichkeit, Vergessen, Schärfe-Unschärfe) , die auch in seiner Heimat bei Basel, fester Bestandteil der Kunstgeschichte sind. Zu nennen sind hier Jean Tinguely (Mengele Totentanz), Hans Holbein d.J. (Christus im Grab), Arnold Böcklin (Selbstportrait mit fidelndem Tod / Die Toteninsel), Johan Peter Hebel (Die Vergänglichkeit), Matthias Gothardt Grunewald (Isenheimer Altar).